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Riesling Elite gekürt

Weingut Bimmerle an der Spitze, gefolgt vom Weingut Andreas Laible und der Oberkircher Winzergenossenschaft: In einer Blindverkostung stellten 17 Mitgliedsbetriebe 55 Weine und acht Sekte vor.
Acher-Rench-Zeitung, 14.07.2025

Ortenau (red/vh). Die besten Riesling-Erzeuger des Jahres 2025 wurden im Weinparadies Ortenau bei einer festlichen Siegerehrung ausgezeichnet. Den ersten Platz sicherte sich das Weingut & Privatkellerei Bimmerle aus Renchen-Erlach mit Kellermeister Philipp Mielke. Auf den Plätzen zwei und drei folgen das renommierte Weingut Andreas Laible aus Durbach sowie die Oberkircher Winzer eG unter der Leitung von Kellermeister Martin Bäuerle. 
Die Auswahl der Top-Ten-Rieslinge erfolgte wie jedes Jahr in einer Blindverkostung durch eine fachkundige Jury im Badischen Weinbauverband in Freiburg. Insgesamt stellten 17 von 42 Mitgliedsbetrieben 55 Weine und acht Sekte zur Bewertung an. Der Riesling nimmt in der Ortenau rund 20 Prozent der bestockten Rebfläche ein und gilt – neben dem Spätburgunder – als Leitsorte der Region. Seit 1782 ist die Ortenau mit dem sogenannten „Klingelberger” als Wiege des Rieslings in Baden bekannt. 
Neben den drei Spitzenreitern wurden weitere Betriebe für ihre herausragenden Rieslinge ausgezeichnet: das Baden-Badener Weinhaus am Mauerberg, das Weingut Alexander Laible und das „Schwarzwald Wein Gut” Andreas Männle (alle aus Durbach), das Weingut Tobias Köninger und der Winzerkeller Hex vom Dasenstein (beide aus Kappelrodeck), die Winzergenossenschaft Rammersweier eG aus Offenburg-Rammersweier sowie die Alde Gott Winzer Schwarzwald eG aus Sasbachwalden. 

Neue Kategorie 
Eine wichtige Neuerung in diesem Jahr war die Einführung einer fruchtbetonten, halbtrockenen Kategorie mit bis zu 44 Gramm Restzucker pro Liter. Diese ersetzt die bisherige Kategorie der edelsüßen Weine und trägt der wachsenden internationalen Nachfrage Rechnung. Die Kategorie für trocken ausgebaute Rieslinge blieb unverändert.
In der Kategorie „Trocken” überzeugte ein 2023er „Einblick” Kabinett trocken der Alde Gott Winzer Schwarzwald eG. In der neuen fruchtbetonten Kategorie setzte sich eine 2023er Neuweierer Mauerberg Riesling Spätlese halbtrocken des Baden-Badener Weinhauses am Mauerberg durch. Erstmals wurde auch eine eigene Kategorie für Riesling-Sekte eingeführt. Den ersten Platz teilen sich ein 2022er Riesling Sekt brut der Oberkircher Winzer eG (klassische Flaschengärung) und ein 2023er Riesling Sekt brut des Weinguts Schloss Ortenberg (traditionelle Flaschengärung). Die Sekte überzeugten durch Frische, feine Fruchtaromen und ausgewogene Säure. 

„Ganze Bandbreite” 
Die Verkostung wurde von Manuela Krayer vom Badischen Weinbauverband organisiert und von Kellermeister Jürgen Jehle (Weingut Abril, Vogtsburg-Bischoffingen) moderiert. Jehle hob die Herausforderungen des Jahrgangs 2024 hervor, der durch Spätfrost im April geprägt war. Besonders die positive Entwicklung der Weine aus 2023 und die unterschiedlichen Betriebsphilosophien machten es den sechs Verkostern nicht einfach, den besten Wein auszuwählen. Bei der Kategorie Trocken, dem größten Verkostungsblock zeigten sich die 2024er-Weine feingliedrig, frisch, zitronig bis exotisch feine Reduktionen mit und ohne Holzeinfluss, die ganze Bandbreite. 
Die 23er Rieslinge waren geprägt von „Mineralität, reifen Aromen nach Pfirsich, Birne, Minze, mit stabiler Säure, die für Spannung sorgt und die Weine zum Finale trägt”. 

Die feierliche Siegerehrung wurde von Stephan Danner, Sprecher des Weinparadies Ortenau, gemeinsam mit der Ortenauer Weinprinzessin 2024/25, Elisa Busam aus Zell-Weierbach, durchgeführt. Die Urkunden gestaltete der Weinmaler Laurent Besson. Hotelier Meinrad Schmiederer vom Relais & Chäteau Hotel Dollenberg stiftete den Dollenberg-Pokal und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der internen Qualitätswettbewerbe für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Region. Die Siegerweine wurden im Rahmen eines mehrgängigen Menüs von Sternekoch Martin Herrmann präsentiert. 
Ein weiteres Highlight: Beide neu gewählten Badischen Weinprinzessinnen stammen aus der Ortenau. Die gelernte Winzerin Hannah Spraul aus Renchen-Ulm, bisherige Weinprinzessin von Oberkirch, und Laura Münscher aus Hohberg-Diersburg, vormals Weinprinzessin von Gengenbach, vertreten künftig das Badische Weinland auf überregionaler Bühne. 

Der beste Top-Ten-Riesling-Betrieb ist das Weingut & Privatkellerei Bimmerle, hier mit Siegbert Bimmerle (links), der Ortenauer Weinprinzessin Ellsa Busam und Kellermeister Philipp Mielke.